Vereinsversammlung LEAD (Ensemble avec Djalicunda)
Samstag, 5. Juli 2025, 11h15 – 16h00
Atelier 14B, Haupt-Verlag, Falkenplatz 14, 3012 Bern
Anwesend: Hannes Weilenmann (Vorsitz), Ursula Weilenmann, Mai Seck, Samba Seck, Guy Bär,
Walter Rüger, Sara Weilenmann, Bruno Riesen, Jakob Rohrer, Barbara Dietz, Dieter Imhof, Doris
Imhof, Andrea Hämmerle, Ursi Hämmerle, Kathrin Spichiger (Protokoll)
Entschuldigt: Fredi und Maria Strasser Coray, Tobias und Rita Brülisauer, Simon Weilenmann
1. Begrüssung
Hannes begrüsst die Anwesenden. Ganz speziell willkommen geheissen werden Samba und Mai, welche eine turbulente Anreise hinter sich haben. Es ist sehr erfreulich, dass heute diese grosse Runde von Interessierten anwesend sein kann. Die Durchführung dieser GV in der Schweiz wurde im Gespräch mit Samba anlässlich der Reise von Hannes, Ursula, Walter, Andrea, Ursi und Kathrin
Anfang Jahr in Guinea-Bissau gemeinsam beschlossen. – Es folgt eine kurze Vorstellungsrunde.
2. Wahl eines/einer Stimmenzählers/in
Ursi Hämmerle wird als Stimmenzählerin gewählt.
3. Protokoll vom 25.2.2018
Das Protokoll wird verabschiedet und verdankt.
4. Bericht Guinea-Bissau-Reise Januar 2025
Vor einem Jahr etwa, letzten Sommer, als Kathrin bei Weilenmanns in der Ostschweiz zu Besuch war, realisierten sie, wie gern sie nochmals in dieses schöne Guinea-Bissau reisen möchten. Und sie beschlossen, ihre Winterferien dort zu verbringen. Neben Walter Rüger kamen noch Andrea und Ursi Hämmerle hinzu. Die Reise fand vom 27.12.24 bis 21.1.25 statt und führte die Gruppe am Tag nach ihrer Ankunft in Bissau, gemeinsam mit einem Team des IBAP (Instituto da Biodiversidade e das Áreas Protegidas), weiter auf den Bijagos Archipel, das wunderschöne und noch weitgehend intakte Biosphärenreservat. Die Eindrücke und Erlebnisse dieser ersten Reisewoche fassen Ursi und Andrea
Hämmerle im Folgenden kurz zusammen. Die zweite Woche verbrachte die Gruppe im Süden des Landes, im National-park Cantanhez, der wie alle weiteren Naturschutzgebiete des Landes dem IBAP untersteht – darüber berichtet Walter Rüger. In der dritten Woche reiste die Gruppe gemeinsam mit Samba nach Djalicunda, wo u. a. eine Zusammenkunft mit den Dorfbewohner:innen stattfand, die am Projekt der «Escola Foresta» (siehe Traktandum 5) partizipieren. Über diese dritte Reisewoche werden Ursula Weilenmann und Kathrin Spichiger ein paar Eindrücke schildern. Es erfolgt dazu keine ausführliche Protokollierung. Hier eine kleine Bildauswahl:Überfahrt auf den Inselarchipel Bijagos Auf der Ilha João Vieira Festessen auf der Insel Angurman Strand von Orango Parque nacional de Cantanhez Fromager (Kapokbaum) im Nationalpark Palmölpressen in der Tabanca in Cantanhez Solarpanele Rádio comunitária «Vos dos
compneses» Djalicunda»
5. Projekt «Escola foresta»
Samba Seck stellt die Entstehungsgeschichte und das Ziel des Projekts einer Waldschule vor, in das 10 Tabancas in der Region Oio einbezogen sind. Kurz zusammengefasst:
Es war eine Professorin der US-amerikanischen Universität Harvard, welche mit einer Studierenden-Gruppe nach Djalicunda reiste, um das Projekt gemeinsam mit KAFO und eigens dazu konstituierten lokalen Komitees zu entwickeln. Es hat den Charakter eines integrativen Projekts, welches sowohl soziokulturelle und Umwelt- wie auch Bildungsaspekte einbezieht. Es hat Modellcharakter im Sinne
eines Pilotprojekts, das idealerweise zur Nachahmung inspirieren wird. Indem sowohl die Dorfbevölkerung wie auch staatliche Institutionen wie z. B. die Université lusophone, die Université Amilcar Cabral wie auch die Regionalverwaltung Oio mitwirken.
Für den Bau der Schule werden mit aller Sorgfalt und Supervision durch erfahrene Architekten regional verfügbare Hölzer verwendet. Es sollen zwei Unterrichtsräume ntstehen, die für rund 60 Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren Platz bieten sollen, sowohl Buben wie Mädchen, wobei vor
allem Mädchen angesprochen werden. Sie sollen am Schluss über ein staatlich anerkanntes Zertifikat verfügen, das auf mehreren Achsen basiert (siehe die Tabelle auf Seite 13 des Projektbeschriebs).
Schüler:innen, welche einen mehr als 5 km langen Schulweg haben, werden die ganze Woche in der Waldschule verbringen und nur am Wochenende nach Hause gehen. Für diejenigen mit einem kürzeren Schulweg werden recyclierte Fahrräder zur Verfügung gestellt. Neben dem klassischen Schulunterricht werden die Kinder für den Erhalt der biologischen Vielfalt sensibilisiert und im praktischen
Umgang mit Natur und Umwelt ausgebildet. Ausserdem wird kulturellen Aspekten eine grosse Bedeutung beigemessen. Die Eltern werden Verantwortung für den Unterhalt des Gebäudekomplexes übernehmen. Eine Landfläche von 5 Hektaren wurde bereits bewilligt. Es erfolgen jetzt noch einige rechtliche Schritte zur Absicherung.
Zur Frage des Risikos, aufgrund mangelhafter staatlicher Zuverlässigkeit keine Lehrkräfte rekrutieren zu können, erwähnt Samba die Möglichkeit, dass die Eltern der Schüler:innen eine kleine Bezahlung leisten (die auch in Naturalien erfolgen kann), der Staat jedoch nicht gänzlich aus seiner Verantwortung entlassen werden darf. Umso wichtiger ist die erwähnte Vernetzung mit den oben genannten Akteur:innen. Auf technischer Ebene, also beispielsweise bezüglich methodischer, didaktischer und
pädagogischer Materialien, wird die Harvard-Universität weiterhin Unterstützung leisten.
Schlussendlich verfolgt das ganze Projekt das Ziel der zivilgesellschaftlichen Ermächtigung, indem sich die Jugend von heute bzw. die Erwachsenen von morgen der Bedeutung ihrer natürlichen Lebensgrundlagen und der Bedrohung durch den Klimawandel bewusst werden und entsprechend in ihre Zukunft investieren.
Details finden sich im Projektbeschrieb, der diesem rotokoll beiliegt.
6. Verein LEAD – wie weiter?
Die Weiterführung der Aktivitäten von LEAD zugunsten von KAFO in Guinea-Bissau ist allen Anwesenden ein grosses Anliegen. Das ist weitgehend das Verdienst der exzellenten Arbeit von Samba Seck.
Beschluss: Die Weiterführung des Vereins LEAD wird einstimmig bestätigt.
7. Diskussion über Unterstützung des Waldschulprojekts und Brainstorming möglicher Finanzquellen
Zunächst geht herzlicher Dank an Samba Seck und sein Team in Guinea-Bissau für das enorme Engagement und die heutige Präsentation von Samba. Das Projekt ist ervorragend ausgearbeitet, vielversprechend, hochrelevant und überzeugt die Anwesenden. Der Verein LEAD möchte die Umsetzung des Vorhabens als finanzielle Projektpartnerin im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen.
Beschluss: Der Verein LEAD Schweiz unterstützt das Projekt «Escola foresta» mit Vereinsbeiträgen sowie weiteren freiwilligen Spenden der Mitglieder und wo immer möglich mit externen Zustüpfen.
Ideen zur Generierung externer Projektbeiträge:
• Alle nutzen ihre Beziehungen zu möglichen Geldquellen.
• Dieter nimmt mit einem Bekannten bei der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kontakt auf.
• Das Stiftungsverzeichnis wird durchforstet nach Stiftungen, die thematisch Projekte in den
Bereichen Bildung und Umwelt unterstützen.
• Erwünscht ist auch die Vernetzung mit thematisch nahestehenden Einrichtungen/Instituten.
8. Mitgliederbeiträge
Aktueller Kassenstand LEAD-Konto: CHF 4032.60
In den letzten Jahren seit den Ausgaben für das Solarpanel-projekt fielen ausschliesslich Kosten für das Hosting der Webseite und für die Kontoführungsgebühren an.
Mit der Einladung zur heutigen Generalversammlung wurden alle dazu aufgefordert, ihre Mitgliedschaftsbeiträge (Einzelmitgliedschaft jährlich: 80 CHF, Familien: 120 CHF) für die Jahre 2023, 2024 und 2025 auf das Konto bei der Postfinance zu überweisen. Diejenigen, welche das noch nicht gemacht haben, werden aufgefordert, es nachzuholen. Dieter schreibt eine Erinnerungsmail.
Kontoangaben: IBAN: CH41 0900 0000 6019 4163 8
Ausserdem wird vorgeschlagen, die Beiträge ab 2026 zu erhöhen, zumal sie seit der Vereinsgründung nie der Teuerung angepasst wurden.
Beschluss: Die Mitgliedschaftsbeiträge belaufen sich ab 2026 auf 100 CHF für die Einzelmitgliedschaft und 150 CHF für Familien. Der Beschluss wird einstimmig gefällt.
9. Mutationen
Hannes Weilenmann informiert über den Austritt von Tobias und Rita Brülisauer aus dem Verein. Herzlicher Dank geht an die beiden für ihr jahrelanges beherztes Engagement!
Nachfragen zur Mitgliedschaft erfolgen noch bei Fredi Strasser und Maria Coray-Strasser sowie bei Othmar und Jessica Kehl.
Neu als Mitglieder in den Verein gewählt werden einstimmig:
Andrea Hämmerle, Ursi Hämmerle, Bruno Riesen, Sara Weilenmann, Barbara Dietz
10. Wahlen Präsidium, Kassier/in, Revisor/in
Dieter ist bereit, weiterhin das Amt des Kassiers wahrzunehmen. Walter bleibt gern Revisor.
Ursula und Hannes Weilenmann möchten nach 8-jähriger Amtszeit ihr Co-Präsidium abgeben. Es hat
sich niemand für die Nachfolge gemeldet. Hannes schlägt deshalb einen neuen Modus vor, der darin besteht, anstelle eines Präsidiums den Status von engagierten Mitgliedern zu schaffen, welche sich bereit erklären, die Vereinstätigkeiten und neue Ideen aktiv an die Hand zu nehmen. Das heisst, Anliegen und Ideen würden auf eigene Initiative in den Verein hineingetragen. Es gälte aber zum Beispiel auch für die Einberufung von Versammlungen. Kathrin steht weiterhin für das Sekretariat zur Verfügung. Bei ihr könnten die Fäden zusammenlaufen.
Dieter zweifelt, ob es funktionieren kann, wenn die Verantwortung nicht klar einer Person zugeordnet wird. Hannes hat hingegen mit diesem System in einem anderen Verein schon einwandfreie Erfahrungen gemacht. Er fragt, wer bereit wäre, in die Liste der «engagierten Mitglieder» aufgenommen zu werden.
Es melden sich alle Anwesenden. – Tausend Dank!
Beschluss: Der Verein LEAD verzichtet vorläufig auf ein Präsidium. Der Vorschlag des Systems der «engagierten Mitglieder» wird angenommen. Dieter Imhof und Walter Rüger werden einstimmig als Kassier resp. Revisor bestätigt.
11. Varia
Webseite: Die Seite https://www.djalicunda.com von LEAD Schweiz fristet ein etwas stiefmütterliches Dasein, das Hosting verursacht jedoch laufend Kosten, was keinen Sinn macht.
→ Die Informationen von LEAD Schweiz werden künftig in die regelmässig aktualisierte Website der Fédération KAFO (https://kafobissau.org/) integriert.
Vorträge: Nach der Reise im Januar haben Andrea und Ursi Hämmerle im vergangenen Mai im Landhus Almens, Domleschg, an zwei Abenden über das Land und ihre Reiseerlebnisse Vorträge gehalten, wobei der Saal beide Male voll war. – Grosser Applaus für die beiden! Danke.
Dank: Zum Abschluss dankt der abtretende Co-Präsident Hannes Weilenmann allen Mitgliedern sehr herzlich für ihr engagiertes Mitmachen. Es ist erfreulich, dass die Reaktivierung des Vereins mit viel Enthusiasmus gelungen ist und neue Aktivitäten in Angriff genommen werden.
6.7.2025 Für das Protokoll:
Kathrin Spichiger
Beilage: aktualisierter Projektbeschrieb «Escola Foresta Djalicunda / Guinea Bissau»